„Ich begrüße Sie heute Abend in einem der modernsten Forschungszentren Deutschlands, das mit dafür sorgen soll, dass der Kreis Böblingen weiterhin eine der lebenswertesten Regionen der Welt bleibt“. Mit diesen Worten eröffnete Dr. Alexander Sommer, Sektionsvorsitzender des einladenden CDU-Wirtschaftsrats, den Abend in den Räumlichkeiten Herman-Hollerith-Zentrums. „Das Thema Digitalisierung ist im politischen Diskurs derzeit eines der aktuellsten und wichtigsten. Daher ist es wichtig, dass auf diesem Feld zwischen Politik, Forschung, Wirtschaft und Betrieben ein reger Austausch stattfindet“, sagte Sommer Ganz ähnlich sieht das der Böblinger CDU-Landtagsabgeordnete Paul Nemeth. „Wir brauchen in Deutschland eine Energiewende. Und dafür brauchen wir die Digitalisierung. Denn neue Technologien in Form von schlauen und miteinander verbundenen Netzen sind die Grundvoraussetzungen dafür, dass diese Energiewende funktioniert“, sagte der energiepolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion in seinem Grußwort. Es sei toll, dass der Landkreis Böblingen gemeinsam mit dem Herman-Hollerith-Zentrum, der Hochschule Reutlingen und regionalen Unternehmen den Digital Hub „Zentrum für Digitalisierung Landkreis Böblingen“ (ZD.BB) eingerichtet habe, um die Umsetzung dieser neuen Technologien in die kleinen und mittelständischen Unternehmen und Betriebe zu bekommen. Auch Themen wie die Künstliche Intelligenz sowie das breitflächige Verlegen von Glasfaserkabel seien wichtig, um in Sachen Digitalisierung schnellstmöglich voranzukommen. „Aus diesem Grund investiert das Land Baden-Württemberg in dieser Legislaturperiode rund eine Milliarde Euro in den Ausbau der Glasfaserinfrastruktur. Und diese Investitionen sind nötig, weil selbst eine Stadt wie Böblingen Straßenzüge hat, in denen das mobile Arbeiten auf Grund zu schlechter Internetverbindungen nicht möglich ist“, machte der CDU-Politiker mit Nachdruck deutlich. Auch in der Automobilwirtschaft müsse man gerade im Kreis Böblingen im Zusammenspiel zwischen Politik, Wirtschaft und Wissenschaft dafür sorgen, dass der Strategiedialog Automobilwirtschaft die erwünschten Transformations- und Optimierungsprozesse im Bereich Digitalisierung liefere, so Nemeth. Zudem forderte Nemeth den Wechsel von Papier zu Bits und Bytes. „Mit dem sogenannten E-Government, das derzeit auch im Digitalkabinett der Bundesregierung eine wichtige Rolle spielt, muss es uns gelingen, dass wir uns nicht mehr mit unzähligen Ordnern mit tausenden Seiten an Papier herumschlagen müssen, sondern zukünftig alles in digitaler Form bearbeiten können. Das wird viele Prozesse deutlich abkürzen“, ist sich der Böblinger CDU-Landtagsabgeordnete sicher. Für ZD.BB-Geschäftsführer Dr. Claus Hoffmann soll das Zentrum für Digitalisierung vor allem kleine und mittelständische Unternehmen dabei unterstützen, betriebsinterne Prozesse mit Hilfe der fortschreitenden Digitalisierung zu verbessern und beschleunigen. „Diese Unternehmen haben in der Regel keine IT-Abteilung, die sich ausreichend damit beschäftigen kann. Deshalb wollen wir diesen Firmen mit unseren Erkenntnissen und Angeboten helfend unter die Arme greifen“, so Hoffmann. Als zentrale Beratungs- und Transferstelle für kleine und mittlere Unternehmen informiert das ZD.BB jene daher über digitale Technologien und ihre Anwendung, unterstützt die Entwicklung innovativer Geschäftsmodelle und qualifiziert Fachkräfte für die erfolgreiche Gestaltung der digitalen Transformation. Um mit den Unternehmen direkt und unkompliziert in Kontakt zu kommen, ermöglichen Hoffmann und sein ZD.BB-Team ein erstes Kennenlernen in Form einer digitalen Sprechstunde. Neben einem Digitalisierungs-Check, wo mit Hilfe der ZD.BB-Innovationslabore mögliche Potentiale aufgedeckt werden, werden zudem auch verschiedene Geschäftsmodell-Workshops angeboten. „Ganz wichtig ist es, möglichst viele Leute auf dem Feld der unzähligen Digitalisierungsmöglichkeiten so zu schulen, dass diese dafür sorgen, dass in den Unternehmen die Arbeitsprozesse mit Hilfe der neuen Technologien verbessert werden“, beschrieb Hoffmann eines seiner Kernziele. Auch Prof. Dr. Dieter Hertweck von der Reutlinger Fakultät für Informatik sieht darin eines der Hauptziele in der Zusammenarbeit zwischen dem ZD.BB und der Hochschule Reutlingen. „Gemeinsam wollen wir die jungen Menschen zu schlauen Köpfe ausbilden, denen es gelingt, die Unternehmen mit Hilfe digitalen Transformationen, strategischen Veränderungen und neuen Technologien voranzubringen“, so Hertweck. Eines der größten Felder, auf dem es mit Hilfe optimierter digitaler Prozesse Verbesserungen zu erreiche gelte, ist laut Hertweck die Automobilbranche. „Damit uns das hier so wie auch in anderen Branchen erfolgreich gelingt, müssen der Kreis Böblingen, die Politik sowie die Unternehmen und Betriebe weiterhin eng miteinander kooperieren und sich regelmäßig untereinander austauschen“, forderte der Informatik-Experte der Reutlinger Hochschule.